Das englische Wort "Gospel"
bedeutet so viel wie: Evangelium. Es ist eine Zusammenziehung
der Begiffe "Good spell" = Gute Nachricht oder "God
spell" = Gott spricht.
Es ist geistliche Musik, die ihre Ursprünge in den Spirituals
der schwarzen amerikanischen Sklaven des 19. Jahrhunderts
hat.
Spirituals sind eine Mischung aus den Gesängen der protestantischen
Amerikaner und den afrikanischen Rhythmen und Gesangsstilistiken.
Die Abgrenzung zwischen dem Spiritual
und dem Gospel kann man an einigen prägnanten Punkten
festmachen:
Spirituals sind echte Gruppenschöpfungen,
während Gospel-Songs in der Mehrzahl von Einzelnen
komponiert werden.
Die Bilderwelt des Spirituals entstammt hauptsächlich
dem Alten Testament, während die Gospel-Songs sich
gewöhnlich auf die Botschaft Jesu Christi und des Neuen
Testaments beziehen.
Durch den Einbezug von Jazz-Elementen sind Gospels rhythmisch
intensiver, zupackender, vitaler als die meisten Spirituals.
Der amerikanische Markt für Gospels
ist weit größer als der für Jazz, er ist in
etwa vergleichbar mit dem Markt für Pop oder Country
Music.
Gospelmusik unterlag schon immer Einflüssen
der "musikalischen Umwelt" und schafft es so, die
Botschaft, d.h. das Evangelium, zeitgemäß an die
Zuhörer zu bringen. Anfang des 20. Jh. waren es Blues
und Jazz.
Heutzutage spricht man von contemporary gospel bzw. modern
gospel. Hierin fließen auch aktuelle Musikstile ein,
angefangen von Soul, Funk, HipHop, Pop, Reggae, Rock bis Rap.
Prinzipien wie Call & Response (ein
Vorsänger "ruft" und der Chor oder die Gemeinde
"antwortet"), synkopierte Phrasen und häufige
Wiederholungen sind, wie bei den Spirituals, feste Bestandteile
vieler Gospelsongs. Auch typische Harmonien in den Chorsätzen
sind verbindendes Element aller Gospelsongs.

Allen Gospels gemein ist, dass es um die
Botschaft des Evangeliums geht. Vater, Sohn und Heiliger Geist
werden gepriesen. Es wird gedankt, gebeten, geklagt. Jesu
Auferstehung und die Erlösung der Menschheit sind zentrale
Botschaft der Gospelmusik.
Die Gospelmusik kommt in diesen
Tagen vielleicht auch so gut an, weil sie die Menschen aus
ihrem musikalischen Alltag abholt und darüber hinaus
Hoffnung und Kraft spendet. Ebenso vermittelt sie, anders
als die meisten Choräle, eine Fröhlichkeit und Zuversicht
und ist damit Ausdruck von Lebensfreude, die der Kirche &
ihrer Botschaft sehr gut steht!
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